Was verstehen Sie unter dem Begriff ‚Innovation‘? Die Erfindung der Dampfmaschine? Oder der Atombombe? Oder sind Sie ein innovativer Mensch, weil Sie stets die neuesten Computerchips kaufen, obwohl diese Ihr Leben nicht mehr produktiver gestalten? Die 56. Farbe eines 100 Jahre alten Produktes auf den Markt zu bringen – Innovation oder nicht? Eine Strategie zu entwickeln, um Prozesse zu optimieren – ist das Innovation oder Pflichtteil Ihrer Stellenbeschreibung?
Innovation – ein Wort wie Licht und Schatten, belegt mit positiven und auch so vielen negativen Erfahrungen, oft missbräuchlich verwendet um Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Die Internet-Suchmaschine Google liefert zum Suchbegriff ‚Innovation‘ über 365 Mio. Ergebnisse. Tatsächlich alles neue Ideen und Erfindungen, wofür die ursprüngliche Definition den Begriff vorgesehen hat? [lat.: novus ’neu‘; innovatio ‚etwas neu Geschaffenes‘]
Zugegeben, auch ich ertappe mich immer wieder, wie sich dieses längst zu unser aller täglichem Sprachgebrauch gehörende Wort in meine Sätze schwindelt. Und dennoch versuche ich es bewusster einzusetzen. Nämlich dann, wenn ich tatsächlich ‚Neu-Geschaffenes‚ bezeichnen will. Oft wundere ich mich über neue, auf dem Reißbrett (oder Bierdeckel?) konstruierte neue Ausdrücke hauptberuflicher Wortmechaniker, die reißerisch versuchen, alte Inhalte in neue innovative Verpackungen zu zwängen, um Sie um mehr Geld zu vermarkten. Betrug oder Kreativität? Innovation oder InnovationsUNfähigkeit?
Vielleicht wäre es eine Innovation einen neuen, wieder wertneutralen Begriff zu erfinden – oder wäre ich dann selbst ein Wortmechaniker? Wenn Sie Ideen zu dem Thema haben, meine eMailadresse finden Sie hier…