Eye-Tracking Studien, also Untersuchungen in denen die Blickbewegungen von Testpersonen aufgezeichnet und analysiert werden sind nichts Neues. Schon im 19. Jahrhundert gab es erste Untersuchungen über Lesegewohnheiten von Menschen.
Christina Lau fasst in Ihrem Blog einige Ergebnisse von Eye Tracking Studien zusammen, die nicht für Webdesigner interessant sind. Gleichzeitig sollen sie so manchem Sparefroh zeigen, dass Webdesign doch mehr als nur „ich machs eben gern“ sein sollte.
Ich hab hier einfach mal 10+1 Tipps rausgeschrieben, ausführlichere Beschreibungen (auf Englisch) in der 23 Tipps Liste bei Christina – thank you, nice to read!
- Text erzeugt schneller Aufmerksamkeit als Grafiken
- Der erste Blick geht in die linke obere Ecke
- Leser ignorieren Banner
- Verrückte Schriften und Formatierungen werden ignoriert
- Schrifgröße beeinflusst Lesegewohnheiten; große Schriften verleiten zu schnellem Lesen, kleine zu aufmerksameren Lesen
- Einspaltige Seiten performen besser als mehrspaltige
- User schauen lange auf Buttons und Menüs
- Aufzählungen fesseln das Auge des Lesers länger
- Lange Absätze schrecken ab
- Leerflächen sind gut und wirken beruhigend
Am besten gefällt mir #16, denn genau der ist es, der mir immer wieder Schauer über den Rücken treibt:
- Bilder mit „echten“ Menschen erzeugen mehr Aufmerksamkeit als ‚Model-Bilder‘.
Übrigens erzeugen echte Menschen nicht nur höhere Aufmerksamkeit, sondern auch deutlich mehr Glaubwürdigkeit! Gibt es Schlimmeres als jene Bilder, die wir von jeder fünften Homepage (und PowerPoint-Präsentation) kennen?
Abschließend noch ein Tipp für jemanden der kürzlich sein Leid geklagt hat: Wenn bei deiner nächsten Verhandlung wieder ein Controller am Tisch sitzt, der dir das Angebot eines Schülers vor die Nase hält, argumentiere ohne weiteres hin und wieder mit Studien (mit denen du dich vorher natürlich beschäftigt hast!) und seinen beliebtesten Waffen: Mit Zahlen. Meistens sind diese Menschen dann ganz schnell ruhig gestellt.
Eye-Tracking Image: Flickr