Über Zwei, die Hab und Gut verkaufen, um auf Wanderschaft zu gehen; auf eine Walz. Über Zwei, die nach Neuland reisen und tun, was sie lieben. Zwei, die Leben und Beruf(ung) mit voller Hingabe auf HerzSaiten spielen: The Walzing Meurers.
Prolog. – Der Fotograf und die Muse.
Dank diesem Blog habe ich unglaublich viele faszinierende Menschen kennengelernt. Zwei, die mir besonders ans Herz gewachsen sind, sind Monika und Achim Meurer. Zwei HerzensMenschen, die stets mehr geben als nehmen. Zu ihren großen Leidenschaften gehören seit jeher Reisen, Fotografie, Bloggen und ein unersättlicher Hunger nach Neuem und nach Wissen. Nach neuem Wissen; statt altem Glauben.
Wie gelingt es, all dieses Dinge unter einen Hut zu bringen, und davon auch noch leben zu können? Monika und Achim haben einen Weg gefunden – ihren Weg.
Aufbruch nach Neuland.
Es war irgendwann im Herbst letzten Jahres, als mir die Meurers erstmals Einblicke in ein neues Konzept ihr neues Leben gewährten. Mit nur 5 Worten hat Achim meine Neugier geweckt und mich begeistert: „Wir gehen auf die Walz“, sagt er kurz.
Der Begriff Wanderjahre (auch Wanderschaft, Walz, Tippelei, Gesellenwanderung) bezeichnet die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen […] Sie sollten vor allem neue Arbeitspraktiken, fremde Orte, Regionen und Länder kennenlernen sowie Lebenserfahrung sammeln. via
Statt der traditionellen Werkzeuge der Zimmerleute, Schmiede, Maler,… haben die Meurers Fotoausrüstung, Notebook und iPad im Gepäck. Auf ihrer Homepage schreiben sie über ihr (Lebens)Projekt: „Während Achim jede Menge (HDR)-Fotos macht, erkundet Monika Meurer die Gegend, spürt interessante Tipps, Veranstaltungen und Menschen der Region auf und berichtet darüber im Blog und auf Social Media Plattformen.“ – Und davon soll man leben können?
Ein (erkanntes) Problem finanziert eine (Welt)Reise mit unbestimmten Ende.
Die Meurers verkaufen zu Hause Hab und Gut. Statt vollgestopft mit Sorgen über Geld und Fixkosten soll der Kopf frei und offen für neue Erfahrungen sein. Bereisen wollen sie die ganze Welt. „Wovon werdet ihr leben?“ frage ich.
„Wir wollen reisen und arbeiten. Es ist kein Urlaub. Es ist eine echte Walz. Wir wollen lernen. Vor allem Menschen und Kulturen kennenlernen. Traditionen und Bräuche und Kulinarik. Wir suchen kleine, versteckte Geschichten.“
Jene Geschichten, die nicht auf den Webseiten von Destinationen stehen, weil sie eben nicht mal schnell eine Tourismusmarketing-Agentur mit wenig Aufwand und für wenig Geld erfinden kann.
„Die Onliner meinen ‚Content sei König‘ und sind hungrig danach. Zugleich klagen Touristiker, dass es viel zu wenig brauchbaren Content, zu wenig entdeckte Geschichten und zu wenig gute Fotos gäbe.“ Ein Problem das den Meurers ein Konzept zur Erfüllung ihres (Reise)Traums in die Hände spielt:
Fotos, Geschichten und Emotionen gegen Kost, Logie und ein kleines Taschengeld. (Tweet this)
So werden die Meurers mit ihrer Form des Geschichtenerzählens in Wort, Bild und Emotionen die Monate/Jahre der Walz finanzieren.
Über Scheitern und Leiden(schaft).
Seit ich die Meurers kenne, haben sie mich immer wieder mit ihrem Engagement und vielen Projektideen begeistert. Allerdings haben sie auch häufig Bekanntschaft mit jenem Los gemacht, das Vielen bestimmt ist, die dem Mainstream ein wenig voraus sind. „Man hat uns einfach nicht verstanden…“
„Gab es auch in diesem Projekt einen Punkt, an dem Ihr alles hinschmeissen wolltet“, frage ich. Monika antwortet mit einer Gegenfrage: „Einen? Das ganze Konzept ist eine emotionale Achterbahnfahrt.“
Die beiden stoßen auf nie geahnte bürokratische und versicherungstechnische Hindernisse. Weil ihr Vorhaben sich in keine Schublade zwängen lässt. „Nomaden passen nicht wirklich in unser System.“ Unterkriegen lassen sie sich dennoch (wieder einmal) nicht. Auch nicht von privaten Schicksalsschlägen, weil JETZT immer der beste Zeitpunkt ist, um einen Baum zu pflanzen.
Nach dem Dunkel der Nacht geht immer die Sonne auf.
Die Bestätigung, dass ihr Projekt den Nerv Bedarf der Zeit trifft, erhalten die Meurers auf der ITB in Berlin, der größten Reisemesse der Welt. In drei Tagen haben sie mit über 70 Touristikern aus aller Welt über ihr Vorhaben gesprochen. Das Feedback war phänomenal. „Wir hätten niemals mit so großem Interesse gerechnet“, lacht Monika nach dem letzten Messetag bei einer Tasse Russischer Schokolade sichtlich erleichtert.
Mach eine Tür zu; dann gehen unzählige neue auf. (Tweet this)
Im Mai 2015 geht es nach 9 Monaten Vorbereitung los. „Wir sind schon fleißig dabei, unsere Wohnung aufzulösen und Sachen zu verkaufen und zu verschenken.“ Bis Ende Oktober haben sie fixe Zusagen von Gastgebern und auch für 2016 werden die Pläne immer konkreter. Auch TV-Sender haben bereits angeklopft, doch noch wollten sich die Meurers nicht binden; denn mit jedem neuen Kontakt gehen neue Türen auf.
Wer mit den Meurers auf die Walz gehen will, startet seine Reise auf www.meurers.net. Sie ist aber nur der Einstieg nach MeurerLand, denn mit jedem Schritt durch die echte Welt, werden sie auch in der virtuellen mehr und mehr Spuren hinterlassen.
‚Ob es auch ein Buch geben werde‘, frage ich Achim beim Hinausgehen noch. „Auf alle Fälle“, sprudelt er euphorisch. „Aber nicht nur eines. Wir wollen über jede Station ein Buch herausgeben…“
Ich liebe Menschen mit großen Plänen und verrückenden Ideen. Viel Erfolg, euch beiden.
Lebt und tanzt eine(n) WUNDERvolle(n) Walz(er) über die Landkarte eures Tuns!
PS // Noch suchen die Meurers nach weiteren Destinationen, Hotels und Wegen, die sie (nach Möglichkeit) um die ganze Welt führen soll. Auch Sponsoren für Kleidung, Hardware, fahrbare Untersätze, Schiffs- und Flugtickets und vieles mehr sind immer willkommen.
Sei voller Leidenschaft. Sei neugierig. Sei offen für neue Abenteuer.
Rede über deine Ideen. – Dann ergeben sich immer Möglichkeiten, von denen du niemals zu träumen gewagt hast. (Tweet this)