Ein Attentat. Das Opfer: Jeans. Durchgeknallte Mode im wahrsten Sinne des Wortes. Jürgen Koprax und sein Team erschießen Jeans. Mode statt Morde!
victim ist durchgeknallte Mode im wahrsten Sinne des Wortes! Denn wir schießen d’rauf! – und zwar mit einer Clock 19.
Aber eines sei gleich vorweg gesagt – wir sind gegen Gewalt. Für uns sind Waffen Werkzeuge um Mode zu machen. [Quelle: victim]
Die Idee entstand per Zufall wie mir Jürgen vor kurzem erzählt hat. Ich würde dazu eher sagen: Auch aus Zufällen muss man erst ein Geschäftsmodell entwickeln!
Am Morgen nach einer fetten Party in einem Wiener Szene-Club, entdeckte ich in meinem nagelneuen Designersakko riesige Brandlöcher von einer Zigarette. Unangenehme Sache. Was tun? Löcher stopfen? – Nein! Zunähen? – Nein! Sticker drüber? – Nein!
Am nächsten Tag ging ich in den Schießkeller und ballerte auf das Sakko – zu verlieren gab es ohnehin nix mehr. Weil das durchschossene Teil saumäßig geil ausgesehen hat, habe ich es am gleichen Abend bei der nächsten Party angezogen – weil mir grundsätzlich egal ist, was andere denken.
Der Rest ist Geschichte: Mit dem Sakko erregte Jürgen so viel Aufmerksamkeit, dass es nur noch eine Frage kurzer Zeit war, bis JK Instyle Fashion geboren war. Neben dem Shop in Wien sollen demnächst weitere Geschäfte in Österreich, der Slowakei, Tschechien und Deutschland entstehen – und das nur 3 Monate nach Gründung, denn das Unternehmen gibt es erst seit September 2006.
Warum mir die Story des Jungunternehmers gefällt:
Die Idee: Unzählige Ideen werden in Bars geboren – zum Teil hervorragende [siehe hier]. Fast alle scheitern dann aber an der Umsetzung.
Das Erlebnis: Nicht einfach Jeans verkaufen und erklären, wie der Wasch- oder Löcherungs-Prozess funktioniert, sondern gleichzeitig ein Erlebnis und eine Geschichte transportieren.
Individuell: Jedes Paar Jeans ist einzigartig. victim trifft somit den immer noch anhaltenden Trend „customization„.
Anders als (viele) andere setzt victim nicht nur auf klassische Werbung. In Discos und Fitnessclubs werden Fashionshows veranstaltet – eben dort, wo die Zielgruppen gerne feiern und die Marke aufgeladen werden kann. Dazu verriet mir Jürgen seine Zukunftspläne:
Derzeit verkaufen wir nur unsere zerschossenen Sachen Es wird aber in Zukunft Events geben, wo Kunden ihre persönliche Hose schießen können(victim Rohling + Clock 19 + Kunde)
victim wird wohl keine Marke für Waffengegner werden. Spielt das eine Rolle? Nein – Marken haben nicht nur Fans und Freunde. Wer polarisiert fällt auf – und auch darum geht es in einer Welt des grauen Überangebots!
PS: Wem die Einschüsse zu brutal sind, für den gibts immer noch die Jeans Ärzte – sie retten verletzte Jeans [siehe Beitrag]
Homepage & Bildquelle: www.victim.at