Unsere MitarbeiterInnen ärgerten sich in diesem Jahr bereits mehrmals über den Servicegedanken von Tourismusverbänden. Mehrere Telefonate aus einem längeren Zeitraum sind nun entgültig der Anlass für meine offenen Worte an diverse Tourismusverbände.
So pflegen die meisten Verbände auf ihren Webseiten Termine und Inhalte für Veranstaltungen die in den jeweiligen Regionen stattfinden. Sogar zum Teil ganz hervorragende Inhalte!
Viele unserer Hotel-Kunden würden diese gerne in eigenen Webauftritten nutzen, jedoch ist kein einziger der kontaktierten TVBs in der Lage, für seine Veranstaltungen Feeds zu generieren, die in weiterer Folge ganz ohne Aufwand eingelesen werden können. Zeitaufwand für ein Hotel: Im besten Fall nicht mehr als eine halbe Stunde Arbeit… (Mehr an Technik erspare ich Euch an dieser Stelle.)
Maximal erzielbares Ergebnis unserer „Verhandlungen“: Die den TVB betreuende Agentur stellt (zu unverhältnismäßig hohem Kostenaufwand) die entsprechenden Schnittstellen zur Verfügung (allerdings nicht in Form standardisierter Feeds). – Im Jahr 2010 einfach nur ein hirnrissiger Vorschlag.
Eine Webagentur hatte überhaupt die genialste Idee: Für einen Kunden den gesamten Webauftritt neu zu gestalten, dann könne gleich ein „Baustein“ für das Einlesen von Events und Wetterberichten integriert werden.
Ein offenes Wort an alle TVB’s
Liebe Toursismusverbände und Tourismusverbandsobmänner!
Wer bezahlt Euch?
Richtig, unter anderem auch Eure Mitgliedsbetriebe, die Hotels in Euren Regionen – und diesen solltet Ihr dienen.
Den Begriff Service solltet Ihr nicht „nur“ auf Gäste, sondern all Eure Stakeholder (Begriffserklärung siehe Wikipedia) anwenden!
Es gäbe noch einige Anekdoten rund um dieses Thema zu erzählen. Zum Beispiel,
- dass sicher 4 von 5 Kontakten mit denen wir am Telefon gesprochen hatten keine Ahnung hatten was ein Feed ist,
- Aussagen dass „man den ganzen Content ja nicht deshalb einpflegt, dass er auf anderen Webseiten verwendet wird“, oder
- dass es ja letztendlich nicht um Traffic auf Hotelwebseiten ginge, sondern um möglichst viele Besucher auf den Seiten des Tourismusverbandes.
Kopfschütteln vom ersten bis zum letzten Telefonat…
Wer erbringt hier Leistung für wen?
Tatsächlich haben wir in unserem Portfolio einen Fall, in dem ein TVB in den letzten Wochen rund 250 Zugriffe auf seiner Webseite gehabt haben muss.
Die Besucher kamen über ein Blog des Hotels. (Für ganz Kritische: Das lässt sich via Feedburner ungefähr hochrechnen.) Im Gegenzug gab es genau 1 Besucher in 3 Monaten(!!) der über die TVB Seite zum Hotel geklickt hat.
Nicht ganz unberechtigte Randbemerkung aus dem Hause:
TVBs sollten Hotels bezahlen, nicht umgekehrt! 😉
Nachtrag
Ich weiß natürlich auch, dass es in vielen Verbänden – auch jenen mit welchen ich/wir arbeite/n! – überaus motivierte und engagierte MitarbeiterInnen gibt.
Nicht an Euch sollen diese Worte gerichtet sein, sondern an Eure viel zu politisch denkenden Vorgesetzten.
Ich lade Euch gerne ein, diesen Beitrag auf ganz altmodische Art und Weise auszudrucken, und an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten, denn wie wir alle wissen, ist der Durchdringungsgrad von Social Media bei den Menschen, die für obige „Zustände“ die Verantwortung zu tragen hätten, nicht wirklich hoch.