‚Sie müssen nicht innovativ sein‘ – mit diesen Worten begann ein Zeitungsartikel, den ich vor einiger Zeit las.
Tyner Blain gibt in seinem Blog 10 Tipps, um nie mehr innovativ sein zu müssen. Um Tyner’s Gedanken weiter zu spinnen, hier meine Top 5 Tipps, um endlich die Ideenflut in Unternehmen einzudämmen:
1. Datenbanken und Wissensmanagementsysteme
Zwingen Sie Ihre kreativen Köpfe, Ideen in komplizierte Computersysteme einzugeben. Viele Menschen haben Angst davor, Ihre Ideen mit anderen zu teilen, sie schriftlich zu formulieren und für öffentliche Bewertungen zur Verfügung zu stellen. Ideendatenbanken und andere Wissensmanagementsysteme bewahren Sie davor, sich mit neuen Ideen auseinandersetzen zu müssen.
2. Nur keine Fehlerkultur
Echte Innovationen beginnen oft mit Fehlern. ‚Bestrafen‘ Sie Mitarbeiter die Fehler machen, und belohnen Sie jene, die risikolos 100%ig-kalkulierbare Projekte umsetzen, die keinen oder nur marginalen Fortschritt bringen. Machen Sie nicht den Fehler und implementieren Sie in Ihrem Unternehmen eine ‚Kultur des Fehler-Machen-Dürfens‘.
3. Typengleiche Teams
Halten Sie an monotonen Teams fest. Mischen Sie nicht kreative Köpfe mit Menschen die andere Stärken haben, z.B. entscheiden, umsetzen, ausgleichen, kalkulieren,… Klonen Sie Ihre ruhigsten und bequemsten MitarbeiterInnen und vermeiden Sie so unnötige Diskussionen über Veränderungen.
4. Fragen Sie Ihre Kunden
‚Würden Sie einen Brief per Telefon schicken, obwohl es 10x so viel kostet wie per Post?‘ Die Frage eines amerikanischen Pioniers der Telefax Technologie war kurz und knackig formuliert. Trotzdem wurde Sie in 8 von 10 Fällen mit ’nein‘ beantwortet. Fazit: Kurze Zeit später gab es zwar eine Fülle japanischer Hersteller von Faxgeräten, aber keine amerikanischen.
Lassen Sie sich nicht von solchen Beispielen abschrecken. Verlassen Sie sich ausschließlich auf Ihre Kunden! Mein Großvater hatte schon in den 50er Jahren von einem Sony Walkman geträumt. Und ich wünsche mir seit mindestens 15 Jahren iPods, Podcasts und Sudoku Klopapier.
5. Der erste Eindruck zählt
Setzen Sie auf die Idee, die gleich zu Beginn den meisten Erfolg verspricht, die von der Mehrheit als ‚gut‘ empfunden wird. Menschen können sich Neues immer sofort vorstellen, wozu sich also mit der Bewertung von Spinnereien abgeben.
Oder noch besser: Suchen Sie sich jemanden, der alles ohnehin bereits nach 10 Minuten bewerten kann, dann brauchen Sie sich nicht mit Zwischenurteilsneurotikern herumschlagen, die erst nach 10 Tagen konkrete Ergebnisse sehen wollen.
Was stand da ganz am Anfang meines Beitrages? Nicht innovativ sein?! Vielleicht hätte ich die Überschrift des Artikels von damals zu Ende lesen sollen:
‚Sie müssen nicht innovativ sein –
zum Überleben zwingt Sie keiner.‘