Viel wude in letzter Zeit diskutiert und geschrieben, welche Art von Management nun ‚die richtige‘ sei. ‚Management by walking‘ wurde vor allem von Effizienz-Verfechtern und eisblauen (nach INSIGHTS) Managertypen kritisert. Eine Antwort, auf die einleitende Frage könnte vielleicht diese alte Sufi Geschichte geben:
Ein Blinder irrt orientierungslos durch den Wald. Plötzlich stolpert er über etwas am Boden und fällt der Länge nach hin. Als der Blinde auf dem Waldboden herumtastet, entdeckt er, dass er über einen Mann gefallen ist, der am Boden kauerte. Dieser Mann ist ein Lahmer, der nicht laufen kann. Die beiden beginnen ein Gespräch miteinander und klagen sich gegenseitig ihr Schicksal.
„Ich irre schon seit ich denken kann in diesem Wald herum und finde nicht wieder heraus, weil ich nicht sehen kann.“ ruft der Blinde aus. – „Ich liege schon, seit ich denken kann, am Boden und komme nicht aus dem Wald heraus, weil ich nicht aufstehen kann“, erwidert der Lahme.
Und während sie sich so unterhalten, ruft der Lahme plötzlich aus: „Ich hab’s! Du nimmst mich auf den Rücken, und ich werde dir sagen, in welche Richtung du gehen musst. Zusammen können wir aus dem Wald herausfinden.“
Ich habe mich an diese Geschichte aufgrund meines Kurzbeitrags zum Thema ‚Sufi Geschichten‘ im Forum Storytelling auf openBC zurückerinnert.
Peter M. Senge hat sie in seinem Buch „Die fünfte Disziplin“ aufgegriffen. Laut Aussage der alten Geschichtenerzähler steht der Blinde für die Rationalität, der Lahme die Intuition. Und somit schließt sich der Kreis dieses Beitrages: Wenn wir lernen Vernunft und Intuition zusammenzubringen, werden auch wir aus dem Wald herausfinden…