Kaum fällt in einer Diskussion mit Managern und Firmenchefs das Wort Innovation, folgt auch schon der Satz: ‚Ja, wir brauchen unbedingt ein bahnbrechendes neues Produkt.‘
Geht es wirklich immer nur um Produkte? Wie wärs mit neuen Vertriebswegen? Oder mit Service-Innovation?
Ein alter, rühriger Zillertaler Bergbauer erzählt an kalten Winterabenden vor dem wohlig warmen Hotel-Kamin Geschichten aus seinem Leben. Der Hotelier grinst zufrieden: ‚Die Gäste sind glücklich und bleiben im Hotel. Und zu Hause reden sie mit ihren Freunden und Bekannten darüber.‘
Burkhard Schneider hat in seinem Blog heute die Frage gestellt:
‚Schon seit vielen Jahren befinden wir uns in der Dienstleistunggesellschaft [..] Weshalb wird aber viel mehr Zeit und Geld darin investiert, Produktinnovationen und nicht Serviceinnovationen zu generieren? Warum berichten die Medien lieber von einem neuen Produkt als einer neuen Serviceidee?‘
Bei den Antworten verweist er auf einen Beitrag von Jeffrey Phillips:
– Produktinnovationen sind besser skalierbar.
– Produktinnovationen können durch ein Patent geschützt werden.
– Viele Firmen erkennen nicht den Wert einer Serviceinnovation.
Stimmt. In vielen Workshops habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Produktideen gegenüber Serviceideen nicht nur in der Mehrheit sind, sondern spontan auch höher bewertet werden. Dabei wären diese sehr oft kostengünstiger und einfacher realisierbar – und der Effekt ist mindestens der selbe.
Bevor Sie krampfhaft an neue Produkte denken: Überlegen Sie, mit welchen Leistungen Sie die Welt beeindrucken könnten. Visualisieren Sie einen typischen Tagesablauf – mit all seinen Ecken und Kanten. Beginnend mit dem morgendlichen Aufwachen, dem Kaffeefleck auf dem weißen Hemd, dem Abholen der Kinder vom Kindergarten, den Problemen ‚Was koche ich heute?‘, ‚Wie sieht mein Kontostand aus?‘, ‚Wie beeindrucke ich meine blöden Nachbarn?‘, ‚Wo finde ich einen guten Zahnarzt‘, und und und…
Sie werden überrascht sein, wo, wann und wie Sie Ihren Kunden tagtäglich nicht nur helfen, sondern sie auch begeistern könnten.