Ein volles Restaurant. Mittagszeit. Eine Salatbar. Wenige Stammgäste. Viele die es werden könnten. Eine Kellnerin die dem Mann am Nebentisch einen liebevoll angerichteten Teller Salat serviert.
Beinahe unglaublich aber wahr: Eine etwas ältere Kellnerin nähert sich ihrer jungen Kollegin und erklärt ihr barsch, dass sie keinen Salat servieren solle. Das sei heute schon das dritte Mal. ‚Zeitverschwendung!‘ Genau aus dem Grund habe man die Salatbar eingeführt und dekoriert. Und überhaupt: Wenn jeder Gast einen persönlich angerichteten Salat serviert bekomme, würde bald mehr Personal notwendig sein. ‚Der Chef sieht das nicht gern.‘
Ich rede mit der gerügten Kellnerin. ‚Herr E. mag es wenn ich ihm den Salat bringe. Er freut sich darüber und fühlt sich wohl. So wird er gerne wiederkommen.‘
Das Mädchen ist eine 16jährige Praktikantin. Von Kundenservice, -bindung und -begeisterung hat sie in der Theorie noch nie etwas gehört. Vielleicht hat sie sich gerade deshalb intensiver um die Gäste bemüht. ‚Aber wenns nicht recht ist…‘ Schade um ihren Hausverstand. Welchen Sinn macht so ein Praktikum?