In Rom stellte ich mir schon oft die Frage, ob es dort mehr Handys als Menschen gäbe. Diese Handys sollen zum Segen von Großstadtbewohnern und Autofahrern werden.
Das Projekt nennt sich Real Time Rome. Die Idee: In Großstädten senden Millionen von Mobiltelefonen laufend ihre Daten an Sendestationen und machen Standortbestimmungen zum Kinderspiel. In Kombination mit den Daten von Bussen und Taxis lassen sich Menschen- und Verkehrsströme in Echtzeit mitverfolgen und auswerten.
Mehr noch: Die Daten liefern Aufschluss darüber, ob es sich um Einheimische, Japaner oder Deutsche handelt, um Autofahrer oder Fußgänger, Menschen die öffentliche Verkehrsmittel benutzen oder eigene Fahrzeuge.
Bleibt zu hoffen, dass es nicht nur bei der Aufzeichnung von Daten bleibt, sondern dass diese auch sinnvolle Verwertung finden – zum Beispiel um Staus zu reduzieren. Ob das System demnächst auch für die virtuelle Verfolgung von Hooligans angewandt wird? Die Frequenz von Kaufhäusern zu erfassen wäre ein Kinderspiel – auch jene des Mitbewerbers. Datenschützer werden hier wohl noch einiges zu diskutieren haben.
Übrigens: Neben dem SENSEable City Laboratory, einer Forschungsabteilung des Massachusetts Institute of Technology, hat auch Google wieder die Hände im Spiel…
Quelle: Real Time Rome via Putting people first