In Österreich werden im März im Rahmen der Gemeinderatswahlen 2010 Bürgervertreter gewählt. Ich hatte Gelegenheit, ein wenig hinter die Parteikulissen zu blicken, wobei mir u.a. ein großer Marketing- bzw. Verständnisfehler aufgefallen ist.
In den Präsentation die die Kandidatinnen auszufüllen hatten, wurde im Hauptteil folgende Frage gestellt:
„Weshalb kandidieren Sie? (Beweggründe, Motivation, politische Ziele)“
Was ist falsch an dieser Frage? Eigentlich nichts, denn sie spiegelt einen Grund für die Politikverdrossenheit vieler Menschen wieder. Sie impliziert das, worauf wir uns (nicht nur in der Politik) oft und gerne gerne fokussieren: Auf die eigene Person.
Ja, in jedem Unternehmen muss es letztendlich auch um den eigenen Erfolg gehen, dennoch sollten wir inzwischen längst verstanden haben, dass Erfolg an das Verstehen der Probleme seiner Kunden gekoppelt ist. Wenn ich selbst Kunde bin gibt es für mich kaum Besseres als ein Unternehmen oder ein Produkt, das eben diese Probleme löst.
Liebe PolitikerInnen der Stadt Schwaz, vielleicht überdenkt Ihr Euer Verständnis von Politik noch einmal, denn nicht um Euch geht es bei den anstehenden Wahlen, sondern um Eure Bürger. Wie wäre es, obige Fragestellung in
„Welche Probleme kann ich im Fall einer Wahl für meine WählerInnen lösen?“
umzuformulieren?! Die Antworten und vor allem das Verständnis Eurer Wähler (=Kunden) wird plötzlich ein ganz anders sein.
Original picture by Tom Maglieri via Flickr CC. Thanks a lot for sharing, Tom!