Wir fürchten uns vor Ablehnung und wollen deshalb alles perfekt machen. Unser Perfektionismus ist nichts weiter als ein Kokon. Unsere Muschelschale, die uns vor Kritik schützen soll.
„Perfekt gibt Sicherheit!“ – Denken wir.
Tatsächlich liegt die einzige Sicherheit darin, dass wir uns der Geschichte, die wir uns selbst erzählen, ganz sicher sind. Die Geschichte, die uns darin bestätigt, etwas nicht zu tun, was uns „eigentlich“ wichtig wäre.
Wenig von dem was wir tun ist perfekt. Aber es ist perfekt, wenn wir etwas tun, was uns wirklich wirklich wichtig ist.
Weil es einfach richtig ist.
Statt richtig einfach.
Wenn ich meine Gedanken zu Blog bringe, ist überhaupt niemals irgend etwas perfekt. Überhaupt nur diesen Anspruch zu haben, wäre Schwachsinn. Erst Sammeln. Die Gedanken frei fließen lassen. Ein Wort folgt dem vorherigen. Sätze formen sich. Zum Recherchieren und Korrigieren ist später noch genug Zeit.
Und wenn nicht, dann lieber Unperfekt als gar nicht, da Perfekt ohnehin nur Fake ist.
Wir scheitern und wir straucheln. Deshalb kommen wir voran. Wir sollten das regelmäßig tun. Denn je regelmäßiger wir produzieren (statt nur konsumieren), umso weniger Zeit haben wir, um vor Fehlern Angst zu haben.
Vielfalt im Tun ist eine viel bessere Versicherung als das Warten auf Perfekt.