Wenn wir uns Großartig zum Ziel setzen, ist jeder Anfang verdammt schwer. Und noch schwerer wird jedes Vorankommen, wenn wir Großartig mit Makellos oder Perfekt gleichsetzen.
Am Anfang ist kein Manuskript großartig; und schon gar nicht perfekt – sondern ziemlicher Mist.
Keine mathematische Formel, keine Skizze, kein Konzept, keine Symphonie sind im ersten Entwurf vollendet. Vielleicht auch im achten noch nicht.
Der Feind von Großartig heißt nicht Fehlerhaft. Sondern Abwarten. Oder Verlogenheit.
Weil wir zu oft versuchen, noch-nicht-Großartig zu Perfekt aufzupolieren.
Kein Mensch ist perfekt, makellos oder fehlerfrei. Ganz egal wie viel Make-Up er auflegt. Trotzdem hat jeder von uns großartige Freunde.
Der Urlaub, der wegen eines medizinischen Notfalls an Bord mit einer Flugverspätung beginnt, ist nicht mehr makellos; dennoch kann er großartig sein. Vielleicht sogar perfekt.
Großartig ist, was in Summe mehr tut, als es hätte tun sollen. Auch wenn es nicht makellos ist. Fehlerfrei. Oder perfekt.
Der Weg, der zwischen unserer Vision von Perfekt und der Realität liegt, heißt noch-nicht-großartig.
noch-nicht-Großartig ist jener Ort, an dem wir jetzt stehen. noch-nicht-Großartig ist ein perfekter Ausgangspunkt für den nächsten Schritt zu Großartig.
Es ist eine Sache (noch) nicht angekommen zu sein. Und eine andere, niemals angefangen zu haben.
Wir können uns damit abfinden, niemals ein Meister zu werden. Oder immer einer zu sein – ein Meister, der übt.