Jedes Nein ist ein Ja zu etwas, das wir aus Überzeugung tun (oder tun könnten). Mit Leidenschaft. Mit ganzem Einsatz. Etwas, das wir mit Herzblut zeichnen; statt nur mit Tinte.
Nein-Sagen bedeutet nicht, sich gegen etwas zu entscheiden; sondern für etwas (anderes).
Für eine neue Reise; eine neue Freundschaft; einen anderen Job; sinn-voller verbrachte Lebenszeit; mehr Qualität in unserem Tun.
„Nein, ich treffe dich heute nicht.“
„Nein, ich bin nicht immer erreichbar.“
„Nein, ich habe kein Interesse an deiner „lass-uns-vernetzen“-XING-Mail.“
„Nein, ich möchte diesen Auftrag nicht übernehmen.“
„Nein, ich möchte auf dieser Veranstaltung nicht sprechen.“
„Nein, ich komme/bleibe nicht zu/in diesem Meeting – weil ich aktiv nichts beitragen kann.“
Wenn wir zu jemandem respektvoll Nein sagen, ist das nicht egoistisch. Egoistisch ist jede Erwartung an ein Ja.
Ja ist oft einfacher als Nein. Ein starkes Nein ist einem schwachen Ja überlegen. Nein ist Fairness. Weil ein vages Ja zu Frust und Enttäuschung auf beiden Seiten führt. Und das Gegenteil von Ja ist ohnehin nicht Nein – sondern Vielleicht; mitsamt all seiner daraus resultierenden Mittelmäßigkeit.
Wir wissen, dass ein Nein nicht immer einfach ist. Vor allem dann, wenn wir (glauben) den Auftrag unbedingt (zu) brauchen; und ihn dann ohnehin nur halbherzig ausführen. Ein Nein hat die große Macht, uns aus dem Hamsterrad zu befreien; uns aus dem Strudel von Belanglosigkeiten und falschen Priorität zu retten. Weil dringend nicht immer wichtig ist.
Ja oder Nein? Wir können die Entscheidung immer selbst treffen. Und manchmal sollten wir das viel bewusster tun.
Ohne Angst davor zu haben, dass uns ein Nein isoliert – es tut nämlich genau das Gegenteil:
Say no to everything, so you can say yes to the one thing.
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