Branding einmal ganz anders. Marketing mit integriertem Mundpropaganda-Effekt. Die Aufmerksamkeit des Publikums garantiert höher als so manche langweilige Werbekampagne des selben Unternehmens. – Und das alles kostenlos.
Er sitzt in einem vollen Zugabteil und telefoniert arrogant laut mit seinem Handy. Mindestens 20 Menschen hören mit. Für manche mögen die Themen vielleicht sogar unterhaltsam sein, vor allem jene in denen es um die Meetings der vergangenen Woche und besonders lästige Kunden geht. Etwas langweiliger die private Wochenendplanung und die Diskussion bei welchem Discounter die Gurken billiger sind. „Verdient er so schlecht?“
Höhepunkt der Show: Eine Diskussion mit einem hervorragend professionell handelnden ÖBB Zugbegleiter, der kein einziges Mal das längst berechtigte Wort „Schwarzfahren“ in den Mund genommen hatte. „Wer es nicht schafft per Handy ein Ticket zu kaufen, sollte sich vielleicht besser zum Schalter gehen – auch als Mitarbeiter von [xxx]“, meinte meine Sitznachbarin. „Unmöglich der Mensch. Was die dort wohl über uns reden?!“
Mmmh. Märkte sind Gespräche.
„Nächste Station Salzburg.“ Er steigt aus. – Endlich. Danke dennoch für das Beispiel und die (authentischen?!) Einblicke in Euer Unternehmen. Ist es nicht auch Kultur, die eine Marke ausmacht?
Bild: Flickr, thanks for sharing Kevin!