Skip to main content

Dass MusikerInnen zur Vermarktung ihrer Musik längst nicht mehr auf große Musik-Labels angewiesen sind, wissen LeserInnen von anders|denken längst. Ich habe hier immer wieder Beispiele aufgezeigt, und habe viel mit MusikerInnen und Menschen aus der Musikindustrie diskutiert. Zweiteres meistens mit deutlich geringerer Motivation.

Vor allem die (immer noch) vorhandene Ignoranz der Industrie war es, die uns den Entschluss fassen ließ, zu versuchen der Welt zu beweisen, dass SängerInnen auch in Österreich ohne Label „erfolgreich“ sein könn(t)en. – Wie auch immer Erfolg definiert ist.

Mit Music-and-Future haben wir ein Experiment aufgesetzt, bei dem wir Talenten eine Bühne bieten und eine nachhaltige Chance geben wollen, die sie bei „Casting Shows“ (hinter denen immer ein großes Label steht) nicht haben.

Kreativität, Unabhängigkeit und künstlerische Freiheit zu erhalten, indem eben kein Label die Kontrolle über Haarschnitt, Freunde und Songs übernimmt.

Die Bühne ist nicht „nur“ das Internet – auch wenn Social Media in diesem Projekt unverzichtbar ist. Die Bühne steht in einer mit 3.500 Menschen gefüllten Halle. Vorgeschalten ist ein öffentlicher Wettbewerb.

Der Ablauf in Kürze (Details hier »):

  • EinzelkünstlerInnen, egal welchen Genres, reichen ein Demo ein
  • Vorab-Voting durch Fans (hilft uns und der Jury beim nächsten Schritt)
  • Eine Fachjury (Musikexperten) schickt die 30 besten ins Online Voting, aus dem die 10 FinalistInnen hervorgehen

Diese haben am 14. August 2010 in der Hartberghalle (Steiermark) die Chance, ihr Können vor 3.500 Fans zu beweisen. Unterstützung haben wir uns von einer renommierten Band gewünscht, welche die Talente live musikalisch begleitet, und vielleicht ein wenig Starthilfe geben kann. – Sei es beim Füllen der Halle, der Produktion einer eigenen Single, Coaching, usw…

Fündig wurden wir dank unserer langjährigen Partnerschaft mit „Steirerbluat“ schnell, und schon entstanden die nächsten Ideen: Ein 6 Stunden Live-Konzert und ein eigener Song, den die Teilnehmer am Ende des langen Abends gemeinsam mit Steirerbluat performen werden.

Was passiert nach dem Event?

Einmal abgesehen davon dass wir gemeinsam mit dem/der GewinnerIn eine Single produzieren, bei der Entwicklung der Karriere und dem möglichen Vertrieb helfen werden, kann sich noch viel ergeben. Am meisten freuen würden wir uns natürlich, wenn vielleicht mehr als „nur“ 1 Gewinner die Rahmenbedingungen des Projektes für etwas Besonderes nützen könnten.

Geschmäcker sind verschieden

Lange haben wir überlegt, ob wir ein bestimmtes Genre für das Projekt vorgeben sollten. Das wäre spätestens nach dem Übereinkommen mit Steirerbluat („Rockige Volksmusik/Alpenpop“) naheliegend gewesen…

Nein, wir haben es nicht gemacht! Uns ist egal, wer, was, wie und warum singt. Ich habe heute in einem Mail geschrieben:

Wenn du glaubst, du findest dein Glück in der Volksmusik, im Reggae oder Rock, dann geh deinen Weg! Wir wollen dir nichts weiter als eine Chance und eine Bühne bieten, die du anderswo vielleicht noch nicht gefunden hast.

Die Zügel aus der Hand geben

Kreatives Spinnen. Nächtelange Planungen. Schweiß. Über-den-Haufen-Werfen sicher geglaubter Entscheidungen. Es ging hin und her, auf und ab, aber…

Schon in den ersten Gesprächen mit potentiellen Partnern stellten wir fest: So ganz falsch können wir mit unserem Ansatz nicht gelegen sein. Die ersten drei Medienpartner (ORF Steiermark, Kronen Zeitung, Styria Events) mit denen wir gesprochen haben, sagten umgehend ihre Unterstützung zu – weitere werden folgen.

Sponsoren wurden gesucht und gefunden, Verträge unterzeichnet und viele unserer Hotelpartner haben uns schon Preise für Gewinner und Teilnehmer zugesagt. – Danke, dafür!

JA, Music-and-Future ist eine PR Aktion!

Karola fragt mich via Twitter:

Music-and-Future ist eine einzige große PR Kampagne!
Die NutznießerInnen (hoffentlich!): Nachwuchskünstler.

Dass wir Unterstützung einer so namhaften Band ihrer Branche bekommen haben ist hervorragend! Der Mut, das Motto „Wer braucht schon ein Musik Label?“ zu unterstützen, ebenso, denn Steirerbluat steht selbst bei einem der Key Player der Branche unter Vertrag.

Und noch einmal JA: Genau aus diesem Grund soll Music-and-Future, für jeden der es unterstützt, positive PR Effekte haben! Schulterklopfer und Idealisten allein helfen uns nicht dabei, eine Halle zu bezahlen, eine Single zu produzieren oder hunderte bis tausende Projektstunden Arbeit zu bezahlen. Entscheidend ist, dass auf den Grundgedanken nicht vergessen wird!

Mögliche vorweg genommene Frage: „Dazu gibt es Musik-Förderstellen?“ Viel Erfolg beim Diskutieren der Einreichung, und wir wünschen Euch, dass Ihr schneller seit als Wolfgang Ambros & Co.

Was wir von dem Projekt erwarten

Wollt Ihr es ehrlich wissen? Wir haben keine Ahnung mehr…

Music-and-Future entstand aus einer spontanen Idee heraus, die aber immer konkreter wurde und irgendwann war es zu spät, um die Idee für das Experiment einfach wieder zu verwerfen.

Wir hatten Music-for-Future noch gar nicht offiziell gelauncht, keine Pressemitteilung geschrieben oder die Vermarktung forciert. Nach zwei Tagen hat die Facebook Fanseite 260 Fans, und wir stöbern erstmalig in Hörproben.

Manchem mag Music-and-Future chaotisch vorkommen.
Uns selbst auch! – Und das ist gut so:

Wir lernen, uns innerhalb der gesetzten Rahmenbedingungen treiben zu lassen. Wohin das Projekt führt, bestimmen ab jetzt Teilnehmer und Fans. Selbst wenn das ungewohnt erscheint, und ein gewisses Risiko birgt. Nie hätten wir vor zwei Monaten gedacht, dass wir mittlerweile von einem 6-stelligen Budget sprechen…

Vielleicht geht Music-and-Future total schief. Egal. Solange der Schiffbruch nicht Kopf und Kragen kostet, riskieren wir ihn gerne.

Drückt uns einfach die Daumen, dass wir die Hartberghalle am 14. August 2010 tatsächlich mit 3.500 Menschen füllen. Oder noch besser: Macht uns Vorschläge, wie wir dieses Projekt noch verbessern könnten – wir sind hier sehr offen. Danke, für Eure Zeit!

www.music-and-future.com
facebook.com/musicandfuture

Epilog

Aufmerksame LeserInnen haben bemerkt, dass ich mit diesem Beitrag gegen 2 Prinzipien dieses Blogs gebrochen habe.

1.) Mich kurz zu fassen und
2.) nicht über eigene Projekte zu berichten.

Das soll nur noch einmal unterstreichen, dass ich – so wie mein ganzes Team, bei dem ich mich an dieser Stelle herzlich bedanke – mit Herz und Seele hinter dem Projekt stehen, und die vielen Arbeitsstunden nie und nimmer von Werbe- oder PR-Budgets gedeckt werden könnten 😉

Foto oben: Flickr CC :: Sara, gracias por la gran fotos!

Hannes Treichl

Ahoi, ich bin Hannes und das ist mein Wohnzimmer. In diesem Blog findest du persönliche Gedanken, Geschichten und Inspirationen für Wirtschaft, Beruf und Leben – weil alles ohnehin untrennbar miteinander verbunden ist. ICH | BLOG | PODCASTS | RAUCHZEICHEN.LIVE