Flüchtlinge, egal wo auf der Welt sie stranden, haben jahrelang keine Möglichkeit für ein Studium. Ein 250-köpfiges Team rund um zwei Berliner Studenten gründet jetzt eine Pionier Universität, ermöglicht Flüchtlingen einen Studienabschluss und verändert die Welt des Lehrens und Lernens. Wie genial!
Beispiele wie auch dieses meine ich, wenn ich an mancher Stelle dieses Blogs schreibe, dass es nie zuvor einfacher als heute war, aufzustehen und Veränderungen selbst in die Hand zu nehmen; beHERZt hervorzutreten, Verantwortung und Führung zu übernehmen und Sinn zu schaffen.
– Statt zu jammern und abzuwarten, dass sich verändert, was niemand
„Wir haben das Problem gesehen und gesagt, wir machen jetzt einfach.“ – Markus Kreßler
Markus Kreßler und Vincent Zimmer, bis vor kurzem selbst noch Studenten, haben beschlossen zu ändern, was die Politik durch Reden statt Tun nicht und nicht zu verändern schafft. Mit der von ihnen initiierten Kiron University ermöglichen sie Flüchtlingen unbürokratisch ein Studium.
„Kiron University bietet Flüchtlingen eine Plattform für eine exzellente akademische Bildung. Jederzeit, überall und kostenlos. Unsere Vision ist es, die Zugangshürden zur Hochschulbildung für Flüchtlinge zu eliminieren. Wir möchten eine Universität schaffen, die Flüchtlingen Hoffnung auf eine bessere Zukunft durch Bildung ermöglicht – unabhängig von ihren (fehlenden) Dokumenten.“
Die Kiron University umgeht die unsinnige bürokratische Warteschleife ganz einfach. Die Studenten haben zwei Jahre Zeit, die notwendigen Papiere zu besorgen. Währenddessen nehmen sie an englischsprachigen Online-Kursen der renommierten Universitäten Harvard, MIT, Stanford oder Yale teil. Gespräche laufen gerade auch mit den Unis von Oxford, Cambridge, Dubai, Shanghai u.a. Ab dem dritten Jahr wird das Studium am Campus einer der Partneruniversitäten abgeschlossen.
Schon im Oktober startet die Universität mit 1.000 Erstsemestern – ein bildungspolitisches Experiment, das schon bald „locker 100.000 Studenten akquirieren kann“.
Über die größte Crowdfunding Aktion, die jemals auf Startnext umgesetzt wurde, soll über eine Million Euro eingesammelt werden, um so vielen Flüchtlingen wie möglich ein Studium zu finanzieren. 400 Euro Kosten fallen pro Student an. Für mich schon heute und ohne jeden Zweifel die Crowdfunding-Kampagne und das Start-up des Jahres.
Mehr möchte ich an dieser Stelle gar nicht schreiben, weil es laufend Neues zu berichten gäbe. News gibts auf der Webseite der Pionier-Universität. Nur eines ist mir noch ein Anliegen:
Mich vor euch, Markus und Vincent, zu verneigen. Euch meine Bewunderung und Hochachtung auszudrücken! Welch großartiges Vorhaben, das nicht „nur“ Bildung demokratisiert sondern zeigt, wie Lehren, Lernen und Studieren im 21. Jahrhundert wirklich geht – und das mit Gewissheit die Welt wieder ein Stück weit verändern wird. Danke dafür!
„Es muss nicht immer alles perfekt sein. Wenn du für etwas brennst, kommen die Ideen selbst zu dir.“ Markus Kreßler