Ich schmunzle gerade über einen Beitrag eines Webmarketers in einem regionalen Witschaftsmagazin, in dem die Kriterien zur Auswah der richtigen Webagentur genannt werden.
Professioneller Dienstleister, kein Student, bereits mehrere Jahre am Markt.
Und ich kann mich (auch hinsichtlich der unter dem Beitrag schön platzierten Eigenwerbung mit Hinweis auf „mehrere Jahre im Markt“) des Gedankens nicht verwehren, dass es wahrscheinlich genau daran liegt, dass in dem Beitrag auch nicht nur einmal das „neue Internet“ (ach ja, das gibt es ja noch nicht so lange) geschweige denn auf dessen Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation genannt werden.
Spaß beiseite. Bevor ich eine Webagentur auswähle, sollte ich mich zuerst die Strategie überlegen! Aber nicht so wie jüngst diskutiert:
Strategie? Sie meinen die Navigation?
Nein, ich meine die Kommunikationsstrategie! Und dann kommt häufig jener Punkt, an dem man ein Dutzend fragende Augenpaare blickt:
Aber wir sind alle müde von Firmenhomepages und ihrem ganzen fröhlichen Marketing-Tralala, den Standardfotos freundlich lächelnder Menschen, oder Minderheiten zugehörigen Frauen die sich um das Notebook scharren und Dein Produkt bewundern, den schön positiv selektierten Pressemitteilungen und den Testimonials glücklicher Kunden, der Spalte mit den grinsenden Gesichtern des Managements, den Spendenmitteilungen zu Unglücken – und die einseitige Betrachtungsweise nimmt kein Ende.
[Jeremiah Owynang via Kulturmanagement – danke für den Link!]
Es stimmt mich (auch wenn es mir eigentlich recht sein sollte) ein wenig nachdenklich, wenn ich in die vielen Agenturen, zu den unzähligen Beratern und Experten hier in Tirol schaue. Kaum ein Ansatz von integrierter Markenführung oder Dialogbereitschaft. Nicht nur bei für Kunden umgesetzte Projekt, sondern nicht einmal durch eigenes Vorangehen.
Es gibt z.B. in Deutschland so viele hervorragende Marketingblogs, Plattformen auf denen kommuniziert wird, Gespräche stattfinden, aber ich vermisse sie hierzulande! Sogar bei WordPress basierenden Programmierungen (getarnt natürlich, um das ganze als teure CMS Lösungen verkaufen zu können) wird die im Standard vorhandene Kommentarfunktion abgeschalten. Wollen unsere Berater, Werber und Agenturen etwa gar keinen Dialog?
Dialog? Aber unsere Mailadressen office@ und info@ stehen doch auf unserer Homepage?!
Ich habe es schon einmal erwähnt: Bei fast allen Vergleichen zwischen Deutschland und Österreich funktioniert der Faktor 10, jedoch scheint er bei diesem Thema kläglich zu versagen. Aber um den Beitrag abzuschließen: Worum geht es laut Jeremiah auf der „neuen“ Corporate Website?
Original picture by Adam Hopkinson – thank you, Adam!
Die Homepage der Zukunft wird eine Fundgrube an Tatsachen und Meinungen sein. Erstellt von Unternehmen und deren Communities. Sie wird zur primären Anlaufstelle und der Informationsfluss wird maßgeblich dazu beitragen, bessere Produkte und Services zu entwickeln.
Wie viele Tage waren es nochmal bis zur Zukunft?
Linktipp zum Schluss: Der Grundkurs!
Headergrafik: Florian Seiffert, Köln. Danke!