Unternehmen die zu innovativ sind – gibts das überhaupt? Ja! Ein Beispiel ist Google.
Der Internetriese wird gern als Vorzeigebeispiel innovativer Unternehmen genannt. Auch ich habe das hier, hier oder hier schon mehrmals getan. Jetzt scheint Google seine Innovationsstrategie zu überdenken und schiebt neuen Produkten einen Riegel vor.
Bei Bahlco habe ich einen Beitrag der L.A. Times gefunden:
„Co-founder Sergey Brin is leading a companywide initiative called „Features, not products.“ He said the campaign started this summer when Google executives realized that myriad product releases were confusing their users.
“It’s worse than that,” said Brin, Google’s president of technology. “It’s that I was getting lost in the sheer volume of the products that we were releasing.”
An den Kosten wird es kaum liegen, wie auch zuletzt der Kauf von YouTube gezeigt hat. Geldsorgen hat Google nun wirklich keine, im Gegenteil: Es scheint als wäre gar nicht genug da, um Googles Kaufrausch zu stillen.
Worum geht es dann? Tatsache ist, dass (Internetprofis vielleicht abgesehen) die meisten Menschen schon lange den Überblick verloren haben, was es bei Google alles (nicht) gibt. Seine Kunden mit immer neuen Produkten zu überhäufen verwirrt und überfordert. Wenn ich mir die vielen Anwendungen ansehe (derzeit sind es über 50, weitere Entwicklungen findet man bei Google Labs), ist dieser Schritt nachvollziehbar.
Inkrementelle Verbesserungen statt bahnbrechender Innovationen – auch daran sollten Innovationsinitiativen diversester Einrichtungen öfters denken, anstatt mit Fördergeldern für vielleicht-brauchts-irgendwann-mal-wer Ansätze herumzuwerfen. Denn immerhin jammern Konsumenten allerorts über schlechte Services, Produkte und Bedienungsanleitungen und viele sehnen sich nach etwas mehr Qualität und Einfachheit, anstatt nach halbfunktionierenden Neuheiten – auch das ist Innovation!
Quellen: Bahlco, Observer, LA Times (kostenlose Registrierung erforderlich)