In meinem Beitrag „Die billigsten Lebensmittel des Landes“ habe ich ein Internetservice vorgestellt, mit dem man Preise für Lebensmitteln von verschiedenen Supermarkt-Ketten online vergleichen kann.
Preisvergleich Lebensmittel-Preise in Österreich
Mit seinem Kommentar hat mich Robert Starzer auf www.mygoods.at hingewiesen. Eine Plattform die mittels Crowdsourcing Transparenz in den österreichischen Lebensmittelmarkt bringen will.
Helfen Sie mit und erfassen Sie einige Produkte und Preise Ihres Einkaufs. Damit werden die Daten aktuell gehalten und alle Benutzer profitieren davon. Durch das Hinzufügen Ihrer Produkte in den Einkaufszettel erhalten Sie aktuell den billigsten Anbieter für Ihren nächsten Einkauf und können somit Geld sparen. Wieviel Sie sparen sehen Sie anhand von Vergleichen und Statistiken mit anderen Anbietern […] mygoods.at funktioniert nur mit Ihrer Hilfe!
Die Idee von MyGoods ist fabelhaft, ein Geschäftsmodell wäre entwickelbar, nur sind leider die Daten teilweise noch spärlich. Auch Helge Fahrnberger hat in o.a. Beitrag auf die Problematik bei der Erfassung der Daten hingewiesen.
Hab diesen Ansatz mal vor Jahren durchgedacht, bin aber auf keine Lösung gekommen, wie man an die Daten kommen könnte. Das geht m.W. nur bei Shops, die ihre Preise auch in irgendeiner Form auf der Website veröffentlichen. Wenn’s da einen anderen Weg zu den Daten gibt, wäre der Rest des Dienstes ein Piece of Cake.
Hinzu kommt die Frage, wer wirklich zu Hause vor dem PC seine Einkäufe plant. Alles beruhigende Fakten für Supermarktketten. Aber was wäre wenn plötzlich wirklich jeder Konsument mit einem mobilen Preiserfassungs- und Preisscanner unterwegs wäre?
„Reine Utopie! […] Davon, dass Konsumenten Preise per Handy vergleichen können, sind wir (glücklicherweise für uns) noch Lichtjahre entfernt“, meinte kürzlich ein Vertreter der Lebensmittelindustrie in einem internen Workshop.
Sind wir wirklich so weit davon entfernt? Vielleicht ist Apple’s iPhone ein ganz ganz wichtiger Meilenstein zur Utopie Internet jederzeit an jedem Ort. – Leistbar für fast jederfrau. Und es wird noch besser kommen (oder schlimmer, das hängt vom Standpunkt ab den ich einnehmen will).
Preisvergleich mit Scanner im Handy
Für das erst seit wenigen Tagen in den USA erhältliche Google Handy G1 (Android) gibt es schon erste Anwedungen für Preisvergleiche. Barcodes von Produkten werden über einen Scanner eingelesen, und die Preise von Supermärkten in der Umgebung angezeigt. Zur Standortbestimmung nutzen die Handys GPS oder Ortung über den verbundenen Mobilfunk-Masten. Auch Produktbewertungen (Reviews) oder das Erstellen von Einkaufs- und Empfehlungslisten (siehe Social Shopping).
Lassen wir uns überraschen wann es soweit sein wird, dass Daten über gescannte Preise zurück an die Betreiberplattform übermittelt werden, Preisinformationen somit noch aktueller zu halten, und das „Mitmachen“ bei der Datenerhebung einfacher und attraktiver werden zu lassen.
Weiterführende Infos zu den Android Apps ShopSavvy und CompareEverywhere bei Techcrunch
Schöne neue (Konsumenten-)Welt
Ich bin gespannt ob irgendwann auch hierzulande Institutionen, die sich Verbraucherschutz auf ihre Fahnen heften (beispielsweise die Arbeiterkammer), Crowdsourcing in Kombination mit moderner mobiler Technik nutzen, um mit ihren Services neue Zielgruppen zu erreichen, bzw. die Datenerherbung um einen sinnvollen Baustein ergänzen.
Anmerkung Google Android:
T-Mobile bietet eine Demo per Internet-Browser für das G1 Handy an.
Grafiken: MyGoods, CompareEverywhere
Nachtrag 28.10.08
Eine Übersicht über österreichische Preisvergleichsplattformen hat Mathias im PreisPinguin zusammengestellt.