Stell dir ein Restaurant vor, in dem es keine Preise gibt. Nicht auf der Speisekarte, nicht auf der Rechnung. Nur irgendwo diesen Hinweis: „Dein Essen war ein Geschenk von jemandem, der vor dir da war. Wir laden dich ein, das Essen eines Gastes zu bezahlen, der nach dir kommt.“
Im Seva Cafe bezahlen wir nicht für unser Essen. Es ist ein liebevoll zubereitetes Geschenk der Menschen, die das Restaurant betreiben; finanziert geschenkt von Gästen, die schon gestern hier waren. Die Idee dahinter: Geben in seiner ursprünglichen Bedeutung leben und erlebbar machen; Teil „des großen Ganzen“ zu sein. Nehmen und geben – ohne Erwartungshaltung an eine direkte Gegenleistung.
Seit über einem Jahrzehnt ist das Seva Cafe in Ahmedabad (Indien) ein Experiment, das auf Vertrauen basiert … und gerade deshalb blendend funktioniert; nicht nur in in Ahmedabad sondern auch in anderen Städten wie Mumbai, London oder Los Angeles.
Es funktioniert, weil Freude und Vertrauen zu gemeinschaftlichem Denken führen, das Menschen verbindet – während jede Ich-zentrierte Transaktion isoliert.
Wenn wir jemandem unsere Zeit, Anerkennung, Aufmerksamkeit oder ein Lächeln schenken. Wenn wir für jemanden da sind, eine Nachricht schreiben oder zum Geburtstag gratulieren. Wenn wir jemandem weiterhelfen, Empfehlungen abgeben oder unsere Erfahrungen über unsere Blogs teilen:
Wir sollten all das ohne jegliche Erwartung an eine direkte Gegenleistung tun; weil Erwartungen an andere häufig zu Enttäuschung führen.
In dem Zustand verschließen wir uns davor, offen für jene Momente zu sein, in denen ein Vielfaches dessen, was wir gegeben haben, von ganz anderer Seite zurück fließen will.