Außer, dass es von beiden Videos bei YouTube und Google gibt, nicht sonderlich viel. Leider! Aber mal langsam…
Ich habe erst gestern mit einer Sportmarketing Studentin gesprochen: (Event- und Sport-)Blogging ist dort noch ein Fremdwort, oder nicht einmal das:
Keine einzige Diskussion über ’neue‘ Möglichkeiten im Internet. Bringts was oder nicht? Naja, passt zu dieser Studie… Nicht viel anders dürfte es sich beim FC Bayern verhalten:
Manager Karl-Heinz-Rummenigge erhofft sich Sponsorgeld von Google Youtube [siehe hier, hier, hier, oder hier] und folgt dem weltweiten Klagenboom gegen die vom liquiden Google aufgekaufte Videoplattform. Gestritten haben die Bayern ja immer schon gern 🙂
Liebe Bayern Manager: Wie wäre es mit einer ‚YouTube für uns nutzen‘ Überlegung? Oder ist die Klageandrohung schon der erste Schritt in diese Richtung? Schon mal was vom Long Tail gehört? (Viele, einfach verfügbare und öffentliche Videos haben ein wenig mehr Reichweite als ein Sender.) Eine Webseite gegen zig Millionen anderer – eigenartiger K(r)ampf!
Anders sieht man das Thema in der nordamerikanischen Eishockey Liga (NHL). Zum Anfang gabs ein Novum in der Geschichte amerikanischer Sportblogger:
Bloggers welcome!
‚Die Washington Capitals haben Eric McErlain vom Off Wing Opinion Blog einen Pressepass für die gesamte Saison zugestanden. Die National Hockey League hat jedes bisschen Propaganda nötig und gibt sich deshalb großzügig gegenüber allen Medien.‘ [American Arena]
Alle Spiele bei Google Video
Ab sofort gibts alle NHL Spiele bei Google Video – kostenlos, in voller Länge und (noch) werbefrei!. Nur eben nicht live, sondern mit 48 Stunden Verzögerung, damit auch die PayTV Sender vorher noch schnell abcashen können. Danach ists vorbei, und es heißt: Brot und Spiele… oder in Web 2.0 Worten: Die NHL gehört dem Tail.
Google übernimmt die Versorgung der Massen und die dauerhafte Archivierung aller Spiele. Die Liga profitiert vom Erreichen neuer Zielgruppen durch zeitunabhängige und weltweite 24/7-Verfügbarkeit. Der User entscheidet selbst, wann er welche Szenen aus welchem Spiel sehen will: Ganz wie aus dem (Trend-)Lehrbuch!
‚NEW YORK — NHL Interactive Cyber Enterprises (ICE), the digital arm of the National Hockey League (NHL), today announced a multi-year deal to provide NHL video content to Google Video. The NHL will provide in-season full-length games on delay to Google Video at http://video.google.com/nhl.html. Google also will receive select NHL classic games.‘ [NHL.com]
Das angekratzte Image der Streik-Liga wird aufpoliert, die Marke NHL neu aufgeladen und im Online Shop werden sich zusätzliche Fan-Artikel verkaufen.
‚The agreement could be a huge boon to the NHL, which has seen TV ratings in the United States slump over the past few years. Only about 300,000 American homes reportedly tuned in to watch regular games last season after the NHL lockout a year earlier. There are more than 110 million homes in the United States, with more than 14 million households tuning in to the National Football League Monday night broadcast.‘ [Canada.com]
User generated content
Während anderswo geklagt wird oder Kameraverbot herrscht, fordert die NHL ihre Zuseher aktiv zum Filmen und Fotografieren auf! Crowdsourcing vom Feinsten: Die Fanvideos sollen ins Internet gestellt werden, um sich zu verteilen.
‚In addition to the game content, the NHL also will work with Google to allow certain NHL themed user-generated content on http://video.google.com/nhl.html. This is the first time Google Video has worked with a major professional sports league in such a manner.‘ [NHL.com]
Mal sehen wie lange es dauert, bis der NHL Channel bei Google kostenpflichtig wird, die Werbung im Umfeld der Clips startet noch heuer. Um unserem NHL Export (Gratulation, Thomas, zu Ranking 1!) zuzusehen, schau ich mir gern ein Werbefenster an oder bezahl ein paar Cent für ein ganzes Spiel.
Der Vergleich des alte-Welt-Denkers Rummenigge mit einer neue Möglichkeiten ausschöpfenden NHL, erinnert mich ein wenig an die Steinzeit der Musiktauschbörsen: Während die Einen jammerten, schimpften und ihre Wunden leckten, erkannten Andere die geänderten Rahmenbedingungen früh und verkauften für ein paar Cent Songs in die ganze Welt. Und heute macht das jeder so!
PS: Meine Frau fragt mich gerade, ob ich jetzt nicht vorsorglich die Kommentarfunktion sperre… für den Fall, dass sich beim Lesen ein FC Bayern Fan verschluckt hat. Nein, denke ich nicht. Echte Bayern Fans wissen worum es geht. Solche die Blogs lesen oder selbst schreiben erst recht Und das Management? Die würden höchstens dann hier kommentieren, wenn diese Seite demnächst von Google gekauft werden würde.