„Eventblog? Das passt nicht zu uns. Außerdem können wir nicht kontrollieren, was da über uns geschrieben wird. Das muss erst zur Freigabe durch unsere Presseabteilung.“
Schade, lieber Veranstalter. Wovor hatten Sie Angst? Waren Sie von Ihrem eigenen Event nicht überzeugt? Haben Sie von vor der Eröffnungsrede die sich beschwerenden Stimmen gehört? So wenig Selbstvertrauen? Dabei Ihre Internetseite zur Veranstaltung doch so vielversprechend!?
Übrigens: Die Veranstaltung war hervorragend, Kompliment! Schade – gerne hätte auch ich an dieser Stelle mehr über Sie erzählt, Sie verlinkt, Besucher auf Ihre Seite geschickt, die Vortragenden vorgestellt und deren Reputation unterstrichen.
Vielleicht hätten Sie fortan mehr Aufmerksamkeit erhalten. Vielleicht hätte man mehr über Sie geredet, auch dann noch, wenn die wenigen Zeitungen mit den mageren Beiträgen schon längst im Container gelandet sind. Vielleicht hätten die digitalen Stimmen neue Besucher angelockt oder als Entscheidungshilfe gedient. Aber Sie sehen Mundpropaganda nicht als Chance, sondern als Gefahr.
Vielleicht wären Sie bei den Suchmaschinen über Rang dreihundert-irgendwas geklettert. Vielleicht hätte es Ihrem Image sehr gut getan. Vielleicht hätten sich auch Ihre Sponsoren gefreut und die Buchung verlängert. Vielleicht wäre Ihre ‚Marketingbotschaften‘ durch freiwillige, nicht-bezahlte Testimonials glaubhafter geworden. Vielleicht hätte sich eine kleine Fangemeinde begeisterter Multiplikatoren gebildet. Vielleicht hätten Sie großartige Ideen für das nächste Jahr erhalten – kostenlos sogar.
Vielleicht! Wir Sie werden es nie wissen, denn Sie setzen auf Ihre kaum besuchte Homepage, emotionslose Pressemitteilungen und Gespräche hinter verschlossenen Türen oder am Küchentisch.
Schade eigentlich…
An einen Veranstalter der mir vor einigen Wochen erklärte, warum Event-Blogs keinen Sinn machen. Und an Eventagenturen, Fachhochschulen und Lehrgangsleiter von Eventmanagement-Kursen, die etwas offener für neue Ideen sind.