Eine Apotheke, zwei Eingänge, fünfmal so viele Kunden. Wie das geht? Durch eine gelungene Kombination aus Wohlfühlatmosphäre auf der einen und 30% Rabatte auf der anderen Seite.
Der Apotheker Christoph Richter aus Augsburg fährt seit kurzem zweigleisig. Seine Apotheke hat mittlerweile zwei Eingänge. Im ersten Eingang kommt man in seine herkömmliche Apotheke mit edlem Ambiente: Ledersessel und Regale aus edlen, dunklen Hölzern.
Durch den zweiten Eingang gelangt man in einen 130 qm großen, schmucklosen Verkaufsraum. Dort können die Kunden die 200 gängigsten rezeptfreien Arzneimittel mit einem Discount von mind. 30 % erwerben. [Best Practice Business]
Christoph Richter, Chef der i-Punkt Apotheke in Augsburg und Gewinner des Apotheken Marketingpreises 2004/2005, bezeichnet sich selbst als der deutsche Doc Morris, den er übrigens [hier] noch heftig kritisiert hatte.
Weil sein Geschäft vom ersten Tag an schwarze Zahlen geschrieben hat, will Richter das Sortiment bald auf 400 Produkte aufstocken. Eine Erfahrung bleibt ihm aber dennoch nicht erspart:
Wer sich so deutlich vom Wettbewerb differenziert, dem weht ein eisiger Wind ins Gesicht – oft ein Zeichen, dass man auf dem richtigen Weg ist.
‚Medikamente zu Handelswaren zu dekradieren‘ und ‚Schlechte Beratung‘ wirft die Apothekerzunft dem innovativen Apotheker vor. Warum der das nicht gelten lässt: Infokärtchen, angeordnet in Kategorien wie z.B. Erkältung oder Allergie, enthalten Auskünfte zu Inhaltsstoffen, Risiken und Nebenwirkungen. Mit diesen Karten in der Hand wenden sich die Kunden an pharmazeutisch ausgebildete Mitarbeiter, die Fragen beantworten und die Präparate aushändigen. Und außerdem gibt es viele Menschen, die über Jahre hinweg ohnehin immer zu den gleichen Lutsch-tabletten gegen Halsweh greifen…
Quelle: FTD via Best Practice Business