Netzwerke schießen wie Pilze aus dem Boden. Aber viele Ansätze scheitern am Reifegrad der Beteiligten. Egal ob innerhalb eines oder zwischen mehreren Unternehmen – die „goldene Regel“ des Netzwerkens gilt immer: Geben, Geben, Geben. Nehmen Sie aber auch etwas, ansonsten verschwenden Sie lediglich Zeit.
Netzwerke entfalten dann ihre volle Kraft, wenn alle Beteiligten spürbare Vorteile erkennen. Wer nur nimmt, eliminiert sich ebenso selbst, wie derjenige der nur gibt. Ohne Kreislauf kein Leben. Spätestens nach der fünften einseitig fließenden Information beginnen die Beteiligten bei der Verteilung bewusst oder unbewusst zu taktieren. Experten führen das auf unser kausales Denken und Handeln zurück, das nach einfachen Mustern abläuft:
Ich gebe etwas, ich bekomme etwas,
Ich gebe wieder etwas, ich bekomme wieder etwas,
Ich gebe etwas, ich bekomme nichts,
Ich gebe nichts.
Der offene Umgang mit Wissen und Informationen ist Voraussetzung für nachhaltigen Netzwerk-Erfolg. Wer noch immer nach dem „Wissen ist Macht“ Prinzip lebt, hat den Anfang vom Ende schon hinter sich. Alle 5 Jahre verdoppeln sich medizinische Erkenntnisse. Allein die deutsche Version der Online Enzyklopädie Wikipdia zählt über 400.000 Artikel. Eine unüberschaubare Zahl komplexer und vernetzter Inhalte, die vom Einzelnen vielleicht noch erfasst, aber nicht mehr verarbeitet werden kann.
Anders als noch in der Vergangenheit liegt die größte Herausforderung heute nicht mehr im Schutz geistigen Eigentums (Berechtigte Ausnahme: ‚echtes‘ kern-know-how!). Es geht darum, Probleme effektiver und effizienter zu lösen. Das funktioniert nur durch die Verknüpfung von Wissen und Informationen. Falls Sie es noch nicht getan haben: Geben Sie Ihre Bruthennen-Strategie auf. (Ver-)teilen Sie großzügig! Nicht nach dem „Teile und Herrsche“ Prinzip sondern nach diesem Motto:
Wissen teilen,
um neues Wissen zu schaffen,
und beidseitig zu profitieren.
Ansonsten ergeht es Ihnen wie dem Löwenzahn, der stolz vor sich hin blühte. Seine Wurzeln reichten 2 Meter tief in den Boden und kein Sturm konnte ihm etwas anhaben. Er dachte gar nicht daran seine Schirmflieger dem Wind zu übergeben, damit dieser sie verteilte und seine Samen sich ausbreiten konnten, um neues Leben zu schaffen. Er war der einzige Löwenzahn weit und breit, und das wollte er auch bleiben. Eines Tages kam ein Schaf und verspeiste den stolzen König samt seiner Blätter. Fortan gab keinen Löwenzahn mehr auf der Wiese – der letzte seiner Gattung war in Schönheit und Stolz untergegangen.