Es war einmal ein Bauer, der jedes Jahr den Preis für das beste Getreide des Landes gewann.
Eines Tages erzählt er einem verdutzten Berater, dass er die Samen seines Getreides nicht verkaufe, sondern an alle Bauern der Region verschenkt.
„Warum machst du das?“ wundert sich der Berater. „Du könntest viel Geld verdienen. Und ausserdem besteht die Gefahr, dass sie künftig deine Preise gewinnen. Kannst du es dir leisten das zu riskieren?“
„Kann ich es mir leisten zu riskieren, dass schlechtere Samen, die der Wind von den Nachbarfeldern auf meine weht, meinen Boden und damit meine Ernte verunreinigen?“ fragt der Bauer zurück.
Wir können verbissen an etwas festhalten und riskieren, alles zu verlieren.
Wir können aber auch etwas geben und danach dennoch mehr haben als zuvor; weil jedes erwartungsfreie Geben ein Tausch ist.
Auch jedes geschenkte Lächeln und jede Idee, die wir mit jemandem teilen. Frei nach Platon:
„Wenn zwei Menschen jeder einen Apfel haben, und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende jeder der beiden wieder nur einen Apfel.
Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben, und sie diese Gedanken tauschen, hat am Ende jeder der beiden zwei neue Gedanken.“
Ob wir es hören wollen oder nicht: Wir gewinnen gemeinsam, und wir verlieren gemeinsam! Wenn wir großartiges Getreide züchten wollen, sollten wir andere dabei unterstützen, das selbe zu tun.
Was hinausgeht, bestimmt, was hereinkommt! – Weil wir nur ernten können, wenn wir auch säen. Und weil wir nur das ernten werden, was wir säen.