Vor kurzem sorgte ein Amateur Video noch für Albträume im Hause KFC [siehe hier].
Jetzt ist genau das Grundlage für eine neue Kampagne – und eine (laut Eigendefinition) Revolution der Werbewelt.
Kentucky Fried Chicken is reinventing the commercial production process and celebrating its fans with a new ad that’s all about them.
Die Hauptdarsteller in diesem erstmals vor wenigen Stunden in der Werbepause des Quotenhits „American Idol“ erstmals ausgestrahlten Video: Menschen die irgendwann bei YouTube, Google oder MySpace ein Video hochgeladen haben, von den KFC Werbern als würdig empfunden worden sind, die Marke KFC in die Wohnzimmer Amerikas zu tragen, und jetzt für wenige Sekunden zu Stars werden. Was sich die Marketer davon erwarten:
Many marketers are eager to find ways to add consumer-generated video into the mix because they think consumers identify with and enjoy real people doing real things. [USA Today]
KFC erfindet den Produktionsprozess von Werbespots neu und lehrt Agenturen, Schauspielern und Produzenten das Fürchten – oder erspart sich lediglich ein paar Dollar-Nullen an Produktionskosten.
Using that content in 15-second ads, however, shaves about 75% off the near-$200,000 average cost for such a commercial with professional video and can be made in about a third of the time. [USA Today]
Hier das Video „KFC Celebration“ in voller (15 Sekunden) Länge.
Die Werbe-Welt ist verrückt nach User Generated Content und Online Videos, aber ob dieser Spot der Weisheit letzter Schluss ist? Waren es bei den Super Bowl Commercials noch explizit ausgeschriebene Contests, in deren Rahmen du und ich dazu aufgefordert waren unsere Vorschläge einzureichen und Preise abzustauben, kürzt KFC nun auch noch diesen Umweg und greift auf Material zurück, das in Hülle und Fülle nutzlos im Internet herum liegt.
Nur 13 Clips hat der Cutter für den Spot verwendet, und unter den vielen Millionen restlichen, sollte doch für jeden der es nachmachen will noch einer übrig sein ;-). Dann aber bitte besser, denn was dem KFC Commercial vollkommen fehlt: Authentizität! Hier was KFC sagen wollte:
The people who love KFC are the heroes of our brand, so how better to bring that excitement to other consumers than by showing the celebrations of real people?
Und hier die Realität:
The people in the video KFC spliced together for its ad, however, aren’t really reacting to the new menu. Hasan Robinson, 27, who lives in Kansas City, Mo., and is shown doing a flip, is, in fact, a vegetarian.
Und so bleibt der Spot was viele andere Werbespots auch sind – eine vergebene Chance und ein agenturmäßig aufgesetztes Stück Film ohne Botschaft, Emotionen oder Geschichten aus dem wahren Leben. Genau hier läge die Chance von Werbung die Kunden gestalten! Und denkt man dann sogar noch an Dinge wie Markenführung, geht es nicht um Menschen die irgendwo Spaß haben, sondern mit der Marke gemeinsam Spaß haben oder etwas erleben.
Take a thee Spagheeetti, thena throw them to wall, and if she’s a sticky to the wall, she’s a finishied. Getta some vino and getta readee to haff’a littla fun! [Lingoooeeeeeeennee, YouTube]
Quellen: KFC Pressemitteilung via CNN Money und USA Today