„Hallo Hannes, hast du auf die Schnelle einen Buchtipp für mich. Brauche etwas das (a) schnell in einem durchzulesen ist, (b) Spannend ist und wo ich (c) auch etwas mitnehmen kann.“
Danke für dein Mail, Michael. Ganz spontan fällt mir zu deinen „Anforderungen“ ein Buch ein, das schon 130 Jahre auf dem Buckel hat. Es ist … ein Mathematik-Buch 🙂 Naja, nicht ganz, aber hätten meine Mathematiklehrer damals Edwin Abbotts Sprache gesprochen, wäre aus mir mit ziemlicher Sicherheit ein Physiker geworden. Da es nicht so war, blieb Mathematik für mich das langweiligste Fach in der gesamten Schulzeit.
Zum Buch: Der Hauptdarsteller von Flächenland (engl. Titel: A Romance of Many Dimensions) ist ein Quadrat. Je nach Geschlecht und Schicht haben die Bewohner des Landes unterschiedliche geometrische Formen: Linien, Dreiecke, Kreise,… Doch wie erkenne ich eine andere Figur, wenn meine Welt nur aus zwei Dimensionen besteht?
Noch schwieriger wird es, als das Quadrat eine eindimensionale Welt besucht und dort auf den König von Linienland trifft. Wäre dem nicht genug, gibt es auch noch das Punktland und die dreidimensionale Kugel, deren Erscheinungsform die Vorstellungskraft des Flächenland-Bewohners übersteigt und ihn die wahren Auswirkungen radikalen anders|denkens spüren lässt…
Ob du Flächenland aus dem Blickwinkel der Satire auf die Struktur der Viktorianischen Gesellschaft, einer Möglichkeit zur Vermittlung mathematischer Grundlagen oder als Inspiration für andere Sichtweisen (ich selbst habe 2 kleine Einlagen für Workshops abgeleitet) liest – Spaß verspreche ich dir auf alle Fälle. Schönen Urlaub!