Woran scheitern Innovationen in der Praxis? Eine internationale Studie der Boston Consulting Group (BCG) spiegelt die Meinung von über 1.000 Managern aus 62 Ländern wider.
72% der Führungskräfte nennen Innovation als eines der Top 3 Themen der strategischen Ausrichtung für die Zukunft. Immerhin 10% mehr als ein Jahr zuvor. Genauso viele Manager wollen 2006 mehr Geld für Innovationsmanagement ausgeben. Aber: Jeder zweite ist unzufrieden mit dem finanziellen Ergebnis bzw. dem ROI auf Innovationen.
Die 5 Gründe für das Scheitern von Innovationen:
– Die Entwicklungszeiten sind zu lang (Anm.: Von Technikern höre ich hingegen: ‚Die Vorgaben des Marketings sind zu kurzfristig und unrealistisch.‘)
– Mangelnde Kooperation und Koordination innerhalb des eigenen Unternehmens.
– Zu wenig Information über den Kunden, sein Denken, seine Bedürfnisse und Wünsche.
– Die Angst, Fehler zu machen.
– Schwierigkeiten, potenzielle Ideen zu erkennen.
Kultur- und Strukturprobleme?
…trotz angeblich etablierter Personal- und Organsiationsentwicklungs-Abteilungen? Viele Unternehmen unterschätzen das Potenzial dieser Funktionen noch immer drastisch. Mit Ausnahme des Top Managements: Über 80% der Führungskräfte behaupten, in ihren Unternehmen sei eine gesunde Innovationskultur etabliert. Nur 51% der Nicht-Führungskräfte sehen das ebenso. Allein diese große Differenz ist ein Anzeichen sub-optimaler Innovationskultur.
‚Menschen sind unser wichtigstes Kapital‚
…ganz bestimmt dann, wenn es um Leitsätze und Pressemitteilungen geht. Und in der Praxis? Weiterentwicklungs-Management als ungeliebte Zusatzbelastung gestresster Personalmanager, Pausenbeschäftigung zwischen den vielen Interviewterminen mit neuen Job Kandidaten.
Vor kurzem sagte mir ein Unternehmer: ‚Organisationsentwicklung? Das ist doch nur etwas für internationale Großkonzerne. Ich habe alles fest im Griff, Fehler gibt es bei uns nicht.‚ Innovation durch Kettenhund-Management. Vielleicht funktioniert es ja? Ein gefährliches Experiment in einer Zeit in der Innovationskraft keine Frage des Wollens, sondern des Überlebens ist.
Quelle: BCG