‚Was macht eigentlich der Chef eines Unternehmens den ganzen Tag‘, wollte Elita Wiegand wissen und sucht Firmenchefs, die eine Woche lang über ihren Alltag zu erzählen.
Hier ist mein Vorschlag: Kein Einzelkämpfer sondern ein Duo – und das noch dazu weiblich. Claudia und Andrea Berghofer, 2 Powerfrauen, die mit Herz und Scharfsinn in ChefInnen-Sesseln regieren, und dafür 2004 sogar die Auszeichnung ‚Top Familienunternehmen Tirols‘ erhielten.
Adler ist ein Familienunternehmen – und vielleicht gerade deshalb so erfolgreich. 10 Jahre hatte der Vater die beiden Schwestern auf die Führung des männerdominierten Technik-Unternehmens vorbereitet – ein 400 MitarbeiterInnen Betrieb mit 64 Mio. EUR Umsatz und Österreichs führender Hersteller von Lacken, Farben und Holzschutzmitteln.
Innovation spielt in dem High-Tech Unternehmen eine wichtige Rolle. Shareholder-Value Regeln gibt es hingegen nicht. Und dass Menschen das wichtigste Kapital sind, ist seit jeher gelebte Tradition, erst recht seit die beiden Schwestern noch mehr Sensibilität und Hausverstand in das Männer-Business bringen:
‚Als Chefin kommt es darauf an, auf die Leute zuzugehen, etwa indem ich mich erkundige, ob daheim alles ok ist. Sie würden sich wundern, was sie da alles zur Antwort bekommen. Zu dieser Offenheit gehört auch ein offenes Büro: Als Firmenchefin muss ich offen sein für alles und mich im Betrieb regelmäßig zeigen,‘ sagt Andrea Berghofer in einem aktuellen Interview.
Gelungen finde ich auch die Idee des Partnerprogramms, das Adler gemeinsam mit 2 anderen Unternehmen (Blum Beschläge, Egger Holzwerkstoffe) ins Leben gerufen hat: ‚FORUM Handwerk & Architektur‘ nennt sich die Plattform, die Handwerksbetrieben eine Reihe von Seminaren ermöglicht – zu geringen Kosten, teilweise sogar ohne. Im Seminarprogramm findet sich nicht ’nur‘ Fachwerkzeug: WorkLifeBalance, FengShui oder MundZuMund-Marketing sind durchaus Themen, über die sich wohl nur wenige Handwerker den Kopf zerbrechen würden.
Zurück zum Anfang: Zu erzählen hätten die beiden Damen bestimmt eine Menge. Vielleicht lädt Elita ihre Leser ja schon bald zum openInterview ein…